2001_SCHROTTKELLER
Westfälische Rundschau Samstag den 10.10.2001
Einladene Fassade von Stefan Dressler und Jens Knipp in ütterlingsen begeistert
Jugendraumfassade ist jetzt ganz schön bunt und Hip Hop
Werdohl. (lis) Ganz hinten ein SkateBoarder über der Half-Pipe. Vorne wirbelnder Bodenkontakt eines BreakDancers.Ganz schön bunt auch Hip Hopster-Rapperin und skratchender DJ - und über allen schwebt in Lila-Pink der "SchrottKELLER". Stefan Dressler und Jens Knipp sorgten sprayend dafür, dass die Nutzung des Kinder- und Jugendtreffs in ütterlingsen auf den ersten Blick zu erkennen ist.Schrottkeller-Leiterin Nicole Wosinski ist"einfach hin und weg" vom Graffiti-Kunstwerk. Und nicht nur die Erzieherin: Jugendliche aus Plettenberg kamen schon, um sich das Bild anzuschauen. Die Autofahrer werden beim Vorbeifahren aufmerksam. Und auch die Nachbarn sind angetan, unsere Kinder und Jugendlichen natürlich stolz ."Sinn des "Gemäldes aus der Dose" War zweierlei: Zum einen den Eingangsbereich des Jugendraums - bisher eher" tote Hose" , trostlos und überhaupt nicht ansprechend einladender zu gestalten. Zum anderen sollte die Veschönerung im Rahmen eines Projektes geschehen: Nämlich nicht illegal, sondern sogar für einen
guten Zweck" zu sprühen; Graffiti-Profi Stefan Dressler aus Altena nahm das netterweise auf Bitte von Jugendpflegerin Andrea Ziemann und Nicole Wosinski in die Hand. Sein "Marktbild" in der Passage am Sand hatte Nicole Wosinski richtig begeistert.Leider blieb von anfangs drei Interessenten nur Jugendraum-Stammgast Jens Knipp übrig; doch viele Kinder und Jugendliche betätigten sich als "Seh-Leute". Jens legte aber so richtig ins Zeug und ersetzte die fehlenden Mitsprayer: Der aufwendigen Schriftzug "Schrottkeller" geht allein auf Jens künstlerisches Konto, vom Entwurf bis zur Ausführung. Natürlich half der Profi Stefan noch etwas. Eine ganz schöne Arbeit, denn schließlich wurde nur am Wochenende gesprayt.In vier Tagen war dann die ganze Front vom Jugendraum ütterlingsen bunt. Die nicht gerade niedrigen Kosten für die Farben hat die Stadt Werdohl übernommen.Nicole Wosinski und auch Kinder und Jugendlichen sind begeistert: jm Wandbild ist unheimlichviel Bewegung, alles ist sehr bunt, die Musik bestimmt alles, genau wie bei unseren Gästen, und auch die Aktivitäten entsprechen ihren Vorlieben!"Stefan Dressler, der mit vierzehn Jahren seine Graffitilaufbahn startete, sieht diese Sprühkunst als einen Aspekt von vielen der Hip-Hop-Bewegung, dazu gehören auch Breakdance, Skratchen, Rappen. 1987 war ein Graffitti für das Jugendzentrum in Altena der erste "offizielle" Auftrag. Dann sprühte Stefan sämtliche Jugendzentrum im Märkischen Kreis, auch das in Werdohl an der Schulstraße, herrlich bunt.Inzwischen ist Dressler bundesweit bekannt und kümmert sich auch um den Nachwuchs,auf der Homepage www.dressler-graffiti.de gibt er diesen eine Möglichkeit der Präsentation. Auch Spray-Aufträge vermittelt das Trio. Denn eins ist Stefan Dressler ganz wichtig: "Sprayt nur legal, sonst bringt's nichts!" Auch Anfragen bei Firmen und Privaten, wegen freier Flächen empfiehlt der Profi. Keine schlechten Tipps, wenn man bedenkt, dass manche jungen Sprayer schon ein Anzeigenkonto von "weit über 100" aufweisen können. Bei teuren Strafen verlieren Graffiti an Reiz...
Bild 1:das Kunstwerk vo nStefan Dressler und Jens knipp (verantwortlich für den Schriftzug"Schrottkeller") auf der Frontseite des Jugenraumes beindruckt nicht nur junge Leute sondern auch die Nachbarn.