1990_HAUS_DER_JUGEND2
WR 30.04.1990
Graffiti -Kunst fand leider nur junges Interesse
Lüdenscheid. (DorF) Kaum eine Ausstellungseröffnung in Lüdenscheid hat bei jungen Leuten soviel Anklang gefunden, wie die Graffiti-Schau, die Hans Klein, beim Kulturarnt zuständig für sozio-kulturelle Arbeit,am Samstag anläßlich der Feier zum 80jährigen Bestehen des "Hauses derjugend'« eröffnete. Klein verwies auf die Ursprünge der Graffiti-Kunst, die eng verknüpft ist mit Hip-Hop, Rap und Breakdance. Der bekannteste heimische Graffiti-Künster, Stefan Dressler, kam auch vom Breakdance zur Sprühdose. Seine Monumentalgemälde sind - wie auch die Werke von Thomas Halbach, Oliver Neumann, Peter Scheibel und Yves Thomä - keine illegalen "Schmierereien",viel mehr Ausdruck junger Fühl- und Denkart und Sehweise der Welt: Unfriedlich, schrill, aggressiv, abstrakt mit harten Konturen. Die wenige Harmonie dazwischen wird blitzartig zerstört.Leider kamen zur Eröffnung der Graffiti-Ausstellung -allein bei der Namensnennung wird's manch einen Hausbesitzer kalt über den Rücken herunterlaufen - kaum übliche
Ausstellungsbesucher,die sich wohl zu dieser neuen Jugendkunstform nicht herablassen wollten (obwohl Graffiti weit längst anerkannt ist) Josef Filippek und Fran Josef Lexen,Jugendamt, sowie Renate Mengedoth vom City Center jedoch zeigten Initiative und hoffen mit Hans Klein daß sich nach Ausstellungende (5. Mai) weitere Ausstellungsorte finden.Bild. Zahlreiche Freund der Graffitikunst drängten sich am Samstagabend im Haus der Jugend bei der Ausstellungseröffnung.