1988_ALTENA Freitag 31.10.1988 Altena Rundschau
Altena. (mel) "Das erste Bild war fürchterlich, nicht bunt, die Farben nicht aufeinander abgestimmt." Heute, nach vier Jahren, Ist das anders. Grimmige, Ironisch skizzierte Uniformierte, plakative Schönheiten, ein mächtiger Elefant,der das Buswartehäuschen vor der Breitenhagener Schule ziert "Sear" zieht Bilanz. Hinter dem Pseudonym verbirgt sich Stefan DressIer, ein zwanzigjähriger Graffiti-Künstler vom Breitenhagen, der den Schritt aus der Anonymität und Illegalität der Sprüh-Kunst heraus gewagt hat.Wenn andere Künstler zu Pinsel und Staffelei greifen, greift Stefan Dressler zur Sprühdose. Graffiti, das ist für ihn nicht die von "Normalbürgern" angefeindete Schmiererei an Hauswänden und somit "Beschädigung öffentlichen oder privaten Eigentums", sondern bildmäßiger Ausdruck einer eigenen Jugendkultur, die in Hip-Hop und Break-Dance verwurzelt ist. "Wir wollen die Sprüher und ihre Kunst durch Aufträge Ausstellungen und Veröffentlichungen bekannt machen. Wir wollen nicht, daß Jugendkünstler kriminalisiert
werden", erklärt Dressler, der sich mit anderen Graffiti-Fans zusammengeschlossen hat. Ziel der gemeinsamen Bemühungen soll es sein, Aufträge ob von öffentlichen Einrichtungen oder Privatleuten aufzutreiben, um den Sprühern eine legale Ausübung ihrer Kunst zu ermöglichen.