1989_BUSHALTESTELLEN
GRAFFITI-KüNSTLER BEGANN ARBEIT AM BREITENHAGEN
Altena(bomi)Wer in den nächsten Tagen seltsame und verdächtig künstlerische Umtriebe an den Bushaltestellen der MVG beobachtet,sollte nicht zum Hörer greifen,um diese Aktivitäten obrigkeitlich stoppen zu lassen.Der Graffiti- Künstler Stefan Dressler aus Altena handelt mit dem Segen und auf Veranlassung des Stadtbaurates Hans Brettar.Der macht es möglich daß die im Besitz befindlichen Bushäuschen eine etwas unkonventionelle Farbgebung erhalten.Wie sich die Zeiten ändern: Für seine Bemühungen, die Stadt zu verschönern, hatten die Schweitzer Eidgenossen den Sprayer Negli aus Zürich seinerzeit ins Gefängnis gesteckt.Mit seinem Alleingang könnte Hans Brettar den Unwillen des Kulturausschusses heraufbeschwören, denn dieser ist zu der Aktion noch nicht befragt worden.Als Vorsitzender des Kunstfördervereins "Werkstatt" erfüllt der Stadtbaurat dem Verein den lang gehegten Wunsch, einen freischaffenden Künstler in Altena wirken zu lassen.Und zwar in einer Weise,daß auch die breite Öffentlichkeit Kenntnis von dessen
Schaffen bekommt.Wo könnte das besser geschehen als an den zum Teil recht unansehnlichen Unterständen der Bushaltestellen.Das Häuschen am Breitenhagen ist mit Liebesgeständnissen und anderen Gekritzeleien bedeckt.Es war das erste Objekt, dem sich Stefan Dressler widmet.Ausgerüstet mit einer reichhaltigen Palette an Spraydosen begann er am Nachmittag seine Arbeit. Dressler der sich von den wilden Sprayern und Hausbeschmierern distanziert, verwendet schnelltrocknende Kunstharzlacke.Sie sind sehr wetterbeständig und lichtecht, was auf lange Lebensdauer der Kunstwerke hoffen läßt.Der Kontakt mit der Stadt kam auf Initiative des Werkzeugmacher-Azubi zustande, der sich über jede Fläche freut, die zur Verfügung gestellt wird.Honorar erhält der junge Künstler nicht, aber die Stadt übernimmt die Kosten für das Arbeitsmaterial.Aufträge auf Leinwand oder Papier führt der Breitenhagener ebenso aus.