2001_SCHROTTKELLER_1
Donnerstag 15.02 2001 Werdohl
Gigantisches Graffiti Bild ziert den "Schrottkeller."
Skater, Breakdancer und Rapper prangen in Lebensgröße auf der Wand.
Auf www.dressler-graffiti.de bekommen Nachwuchs-Sprüher legale Aufträge
WERDOHL - "In Form einer Projektarbeit ging es uns darum, engagierte Jugendliche mit in die Gestaltung des Schrottkellers mit einzubeziehen", sagt Nicole Wosinski, Leiterin des Jugendraumes "Schrottkeller" in ütterlingsen. Im Inneren gestalteten die Jugendlichen die Räumlichkeiten bereits weitestgehend nach ihren Vorstellungen; seit dieser Woche prangt nun auch ein gigantisches GraffitiBild. der Eingangswand des Schrottkellers.Stefan Dressler ein bundesweit bekannter Graffiti-Sprüher aus Altena, und Jens Knipp,-" Jugendlicher des Schrottkellers, bemalten in den letzten vier Tagen die untere Gebäudefrontt auf voller Breite. Mit der Sprühdose, versteht sich. Die Kosten für die Farben übernahm die Stadt Werdohl.Leiterin Nicole Wosinski:"Wir wollten den Schrottkelller ein wenig bekannter machen und Jugendlichen die Möglichkeit geben, straffrei zu sprühen". Dennoch hatten viele Jugendliche scheinbar eine hohe Hemmschwelle sich öffentlich zu verewiglichen. "Aber viele haben bei den Arbeiten zugesehen".Jens Knipp und Stefan Dressler planten zusammen das Konzept des Graffiti-Bildes, Jens entwickelte das Layout des "Schrottkeller"-Schriftzuges. Unter Anleitung von Dressler entsand dann ein farbenfrohes und durchaus beeindruckendes Werk, bei dem Skater, Breakdancer und Rapper,in Lebensgröße auf' der Wand prangen.Doch was ist es, das die Jugendlichen am Sprühen reizt? "Ich bin durch Hip-Hop mit 12 Jahren das erste Mal auf Graffiti aufmerksam geworden, mit 14 habe ich das erste Mal selber gesprüht", erinnert sich Stefan Dressler. Denn Hip-Hop und Graffiti gehören zusammen. "Man kann fast sagen, dass Graffiti, Breakdance oder Skratchen einfach nur verschiedene Bereiche des Hip-Hop sind", so Dressler. Und so wie sich die DJs auf die Musik konzentrierten, tat er das Gleiche mit der Sprüherei."Das Altenaer Jugendzentrum 1987 war eigentlich mein erster großer Auftrag",berichtet Dressler. Nach und nach malte er dann in sämtlichen Jugendzentren im Märkischen Kreis. Mittlerweile ist er im ganzen Bundesgebiet als Sprüher bekannt. D
och das Leben als Graffiti-Maler sei nicht immer cool.Viele Jugendliche träumen davon leben zu können, doch in Deutschland gibt es nur fünf, sechs Jungs, die richtig gut sind".Dressler selbst engagiert sich nebenbei auch für junge Nachwuchs-Sprüher. Gemeinsam mit Dirk Kreckel und Carsten Baums bietet er Jugendlichen auf der Homepage www.graffiti-.de eine Basis sich und ihre Arbeite zu präsentieren. Zudem vermitteln die drei auch Aufträge zum Sprühen, damit jeder legal und gegen Bezahlung malen kann.Legalität ist Dressler wichtig. "ich habe aber immer legal gesprüht", betont er. Ein Tipp, den er allen Jugendlichen gibt: "Wenn man freundlich fragt, findet sich immer irgendwo eine Wand oder ein Garagentor". Unerlaubt zu sprühen sei ein viel zu hohes Risiko. "Man kann sich unheimlich schnell sein Leben vebauen.Dressler erzählt von einem jungen Sprüher aus der Szene, der immer wieder Züge der Bahn bemalt hat. Für die Reinigung ist er vor Gericht zu 64 000 Mark Strafe verurteilt worden, das dauert, bis man das abbezahlt, hat.
bild 1 : Stefan Dressler, Nicole Wosinski und Jens Knipp vor dem Mega-Bild am "Schrottkeller" - Foto: Stefan Sakuth